Closed
#1

Sitzbank

in Friedhof 30.12.2015 01:34
von Alexander Coleman | 780 Beiträge
zuletzt bearbeitet 24.02.2016 00:26 | nach oben springen

#2

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 17:07
von Nicolae Carter (gelöscht)
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Der ganze Tag war schon sehr heftig für Nic gewesen. In der Werkstatt lief es nicht gut, da er alles alleine machen muss, da kein Geld für seine zwei Mechaniker da war. Dann war heute auch noch ein Tag, den Nicolae eigentlich hätte feiern sollen, doch dem war leider nicht so. Heute war der Jahrestag von ihm und Dave und er war einfach nur fertig. Nic hatte es hinbekommen, das Ganze zu verdrängen, doch heute konnte er das nicht. Er schloss die Werkstatt früher, fuhr nach Hause und kippte sich dort so viel Scotch wie möglich in den Kopf. Er war nah dran, seinen Verstand zu verlieren. Alles lief schief und er wusste nicht mehr, was er tun sollte. Er war so verdammt einsam und musste dennoch nach außen hin, den fröhlichen Kerl spielen. Er war am Ende...
Ohne lange zu überlegen nahm er sein Handy und wählte die Nummer seines Bruders, doch nur die Mailbox ging dran. Leicht angetrunken sprach Nic: „Nate? Ich bins...es tut mir leid, okay? Sag auch Mom, dass es mir leid tut. Ich will zu Dave und da geh ich nun hin. Bitte komm nicht zum Friedhof, um mich abzuhalten. Es tu----!“
Er legte auf und schnappte sich seine Autoschlüssel und fuhr zum Friedhof. Dort fand er schnell Daves Grab und er setzte sich auf die Bank vor diesem. „Hey Sweetey...ich bins. Ich vermisse dich... ich werde aber bald bei dir sein, okay? Ich kann einfach nicht mehr ohne dich!“
Eine Träne rollte über Nics Gesicht und er hielt seinen Kopf mit beiden Händen. Seine linke Hand glitt zu dem schwarzen Gegenstand, den Nic aus seinem Auto mitgenommen hatte – eine kleine Handfeuerwaffe. „Hasst mich bitte nicht!“, murmelte er und umgriff die Waffe fester!

@Nate Carter




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#3

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 17:41
von Nate Carter | 467 Beiträge

Nate war in mitten einer Mission, als Nic noch auf seine Mailbox sprach. Er durfte natürlich nicht sein Handy anlassen, während er mit seiner Crew einen Tatverdächtigen verfolgte. Wenn sie dank seinem plötzlich klingelndem Handy Aufmerksamkeit schöpfen würden, dann wäre die ganze Mission im Eimer und das durfte er nicht riskieren. Sie saßen schon viel zu lange an diesem Fall, um es wegen so einem kleinen Fehler zu vermasseln. Nate hatte Tage damit verschwendet den Verdächtigen zu verfolgen, nur um auf den richtigen Moment zu warten und ihn auf frischer Tat zu ertappen. Dabei vergaß er auch viele wichtige Dinge um sich, auf die er eigentlich aufpassen sollte.
Auf seinen Bruder, Nic, sollte er zum Beispiel in dieser Zwischenzeit viel Acht geben. Er war zwar kein Baby mehr und auch nicht auf andere Leute angewiesen, aber er ging durch eine schwere Zeit. Nate erinnerte sich an den Moment, wo er die Todesnachricht von Nics Freund bekam. Er war natürlich mehr als geschockt und konnte nicht verstehen, wie ein unschuldier Junge wie Dave auf einmal nicht mehr unter den Lebenden weihlte. Das Leben war oft unfair gegenüber den guten Leuten. Nate übernahm die Verantwortung die traurige Nachricht seinem Bruder mitzuteilen. Es fiel ihm mehr als schwer die richtigen Worte zu finden...Wie konnte man denn schon jemanden richtig mitteilen, dass eine geliebte Person gestorben war? Er zögerte bei jedem Wort, seufzte und atmete tief durch und versuchte ruhig und stark für seinen Bruder zu bleiben. Nachdem die Worte schließich seinen Mund verließen, erlebte er den Zusammenbruch seines Bruders und war von da an viel vorsichtiger mit ihm und wollte auch so oft wie möglich für ihn da sein. Durch seinen Job geling ihm dies nur schwer, er hoffte inständig dass es trotzdem genug war.
Sofort nachdem sie den Verdächtigen vergenommen hatte, zog sich Nate kurz zurück und schaltete sein Handy ein. Seine Kollegen waren währenddessen beschäftigt den Tatort zu notieren und den Verdächtigen ins Auto zu verfrachten. Er bekam dann acuh gleich eine Nachricht dass er eine Mailbox von Nic hatte und hörte es sich nach einem kurzen Klick an. Danach konnte Nate kaum glauben, was er da zu hören bekam. "Scheiße, scheiße, scheiße..", fluchte er voller Panik, steckte sein Handy ein und joggte zu seinen Kollegen. "Ich muss los, etwas ist mit Nic", sagte er ihnen. Seine Kollegen sagten, dann irgendetwas zu ihm. Nate war aber viel zu fokusiert seinen Bruder zu retten und bekam auch nichts mit. Er sprang ins andere Auto, machte eine schnelle Drehung und fuhr in windeseile zum Friedhof. Auf dem Weg dorthin, rief er nochmal seinen Bruder an, aber dieses Mal antwortete ihm die Mailbox. Bei einer Ampel war er dann kurz davor die Krise zu bekommen und für ihn war die Zeit noch nie so langsam gewesen. Aufgebracht, schlug er gegen das Lenkrad und hoffte immer wieder, dass sein Bruder es nicht getan hätte. Er hab sich die größte Schuld bei der ganzen Sache. Er hätte mehr für ihn da sein sollen.
Am Friedhof angekommen, stieg er sofort aus und rannte in die Richtung, wo Daves Grab lag. Von der Ferne aus sah ervon hinten seinen Bruder dort sitzen. "Nic!", rief er zu ihm und nährte sich ihm.

@Nicolae Carter


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#4

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 17:54
von Nicolae Carter (gelöscht)
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Innerhalb einer Minute konnte das Leben dir einen Tritt geben, welchen du so schnell nicht vergessen würdest. Und diese Minute war für Nic gewesen, als Nate ihm mitteilte, dass Dave gestorben war. Diese Minute hatte sein Leben verändert und das nicht zum Guten. Klar, er war zusammengebrochen, doch dann musste er wieder den Starken spielen. Nic mochte es nicht, wenn man sich Sorgen um ihn machte oder ihm Hilfe anbot. Himmel, er war alt genug und brauchte das nicht. Gut, aber das in sich hineinfressen war auch nicht gut, wie man gerade jetzt sah. Alles musste irgendwann raus, egal auf welche Weise.
Nicolae dachte an nichts, als er die Waffe nahm. Sein Blick war auf Daves Grab gerichtet und ein kleines Lächeln zierte seinen Mund. Es muss grotesk aussehen: Er mit einer Waffe in der Hand, einem Lächeln und Tränen, die ihm über das Gesicht liefen. Grotesk und doch schön zu gleich.

Es war eine ruhige Nacht, eine schöne Nacht und Nic sah in den Himmel. Da wollte er nun sein, ganz gleich wie? Langsam hob er seinen linken Arm und damit auch die Waffe in seiner Hand. Er dachte nicht an seine Familie. Er war egoistisch gerade und es war ihm egal.
Noch einmal atmete er tief durch und dann...
Er hörte seinen Namen und drehte sich um und sah Nate. Er hatte seinem Bruder doch gesagt, er solle nicht herkommen. Nic stand auf, mit der Waffe noch immer in seiner Hand und drehte sich seinem Bruder zu. „Hau ab, Nate! Verschwinde...geh...VERPISS DICH!“, noch nie hatte Nic seinen großen Bruder angeschrien, doch er wollte nicht, dass Nate hier ist und ihn so sieht oder ihn aufhielt.
„Geh Nate, sofort... lass mich hier allein...bitte, Bruder, geh!“, seine Hand zitterte. Er wollte nicht, dass Nate ihn so, völlig fertig, in Erinnerung behielt. Er sollte den fröhlichen und albernen Nic in Erinnerung behalten. „Nate geh....!“

@Nate Carter te




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#5

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 18:17
von Nate Carter | 467 Beiträge

Er hatte nicht geahnt, dass es so weit kommen würde. Sein Bruder hatte zwar diesen Zusammenbruch, aber nach einer Weile gab er auch nicht den Eindruck von sich, dass es ihm so grottenschlecht ging. Nach einer Trauerphase fingen sie wieder an miteinander zu scherzen und Nic war auch in der Lage mit ihm normal zu reden. Nate fragte sich,ob er wirklich so blind war, nicht gesehen hatte, wie schlecht es doch Nic ging. Vielleicht hatte er ihm zu viel anvertraut und nicht alles auf einmal machen lassen. Nic führte noch eine Werkstatt und mit dem Tod seines Freundes war es bestimmt nicht einfach für ihn gewesen weiter zu arbeiten, oder überhaupt vorran zu kommen. Wieso hatte er nicht darüber nachgedacht?, Nate ärgerte sich über sich selber.
Vor Jahren, nach dem ihr Vater sie verlassen hatte, hatte Nate ihm versprochen immer für ihn dazu sein und dass er ihm vertrauen könnte. Nun merkte Nate wie sehr sich sein Bruder nicht getraut hatte, die Wahrheit über seine Gefühlslage zu sagen. Hätte er das gewusst, würde er die nötigen Maßnahmen ergreifen und sie wären jetzt nich in dieser Lage.

Es war in der Tat eine schöne Nacht, zu schön es mit einem Tod in den Dreck zu ziehen. Da war nichts schönes am Tod, es war kühl, leblos und unverständlich. Nates Augen wurden größer als er plötzlich die Waffe in der Hand seines Bruders sah. Er rief nach ihm, um ihn aufzuhalten. Was dachte er sich nur dabei??
Nate stand nun wenige Meter entfernt von Nic, der die Waffe noch fest in den Händen hielt. "Mach bloß keinen Scheiß, Nic!", warnte er ihn, ging mit langsamen Schritten auf ihn zu und hob leicht die Hände, als Zeichen dass er sich beruhigen sollte. Er ließ sich nicht von den Schreien von Nic beunruhigen und atmete kurz durch, um ruhiger an die Sache ranzugehen. Wenn er ihn noch mehr unter Stress setzen würde, dann wäre die Gefahr größer, dass sich hier noch jemand verletzt. Auf seine Anweisungen schüttelte er langsamen den Kopf. "Leg die Waffe weg, kleiner Bruder...Du musst das nicht tun..."

@Nicolae Carter


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#6

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 18:39
von Nicolae Carter (gelöscht)
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Nate brachte alles durch einander. Wie sollte Nic das nun tun, wenn Nate hier war. Er wollte das nicht vor den Augen seines Bruders tun. Nic liebte Nate über alles und er wollte ihm das nicht antun, hier dabei zu zusehen. Er hätte ihn nicht anrufen dürfen. Das war der Fehler in dem ganzen Plan gewesen. Doch gab es überhaupt einen Plan? Es war ja nicht so, dass Nic heute morgen aufgewacht war und sich sagte, heute bring ich mich um!
Nic schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als Nate sagte, er solle keinen Scheiß machen. Nate sollte einfach nur verschwinden, Nic wollte kein Publikum. „Nate geh bitte!“, flüsterte er und hob die Waffe wieder an. „Du hast recht, ich muss das nicht tun, aber ich will es. Nate ich kann nicht...ich kann nicht ohne Davey und..geh bitte...ich flehe dich an. Ich will nicht, dass du da siehst!“
Doch er kannte seinen Bruder nur zu gut. Er wusste, dass dieser nicht gehen würde, so setzte er die Waffe an seine Schläfe an. „Nate bitte...!“, ja Nic war verzweifelt und allein und er wollte das echt durchziehen. Sein Blick glitt nun noch einmal zu Daves Grabstein und irgendwie konnte er dessen tiefe Stimme hören, die ihm sagte, er solle es nicht tun. Oder war es Nate? Drehte Nic nun völlig durch??? Er sah seinen Bruder an und senkte die Waffe. „Es tut mir leid...!“, damit fiel er auf die Knie und heulte nun völlig hemmungslos. Nicolae war am Ende seines Lateins angekommen und auch am Ende seiner Nerven!

@Nate Carter




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#7

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 19:08
von Nate Carter | 467 Beiträge

Zum Glück hatte Nic ihn vorher angerufen, sonst wäre Nate wohl oder übel zu spät gewesen. Als Betrunkener machte man viele schwanchsinnige Sachen und man dachte auch nicht genau nach, was man da wirklich tun wollte. Sich selber umzubringen, war die schweste Aufgabe, die man sich selber geben konnte, denn man musste zuerst über seinen eigenen Schatten springen und dann über die seiner geliebten Personen. Es war auch ziemlich bescheuert, dass fast jeder in dieser Stadthälfte eine Waffe besaß. Viele benutzen es zu ihrem eigenen Schutz, um nicht von diesen Straßengangstern seber als Opfer dazustehen. Blöderweise konnte das aber auch sehr gefährlich werden. Nate hatte schon oft erlebt, wie jemand betrunken um die Gegend schoss und jetzt seinen Bruder so zu sehen, machte dieses auch unberechenbar.
Er konnte sich nur schwer vorstellen, was durch seinen Kopf ging, aber er hoffte, dass er es doch nicht tun wollte. So einfach dürfte es nicht sein. Nate ließ keine Sekunde die Augen von Nic und kam ihm immer näher. Kurz blickte er auf die Waffe und dann zurück zu seinem Bruder. Die Waffe musste er ihm irgendwie wegnehmen. Jedoch machte Nic wieder eine rasche Bewegung und richtete die Waffe an seine Schläfe, Nate hielt für einen Moment die Luft an. "Nic, Dave hätte das ganz bestimmt nicht gewollt...", veruschte er so mit ihm zu reden und vielleicht etwas Verstand in sein vernebeltes Gehirn zu drücken.
Erleichtert konnte er dann auch durch atmen, als Nic tatsächlich die Waffe runternahn. Nate machte dann zwei große Schritte und schloss seinen Bruder in seine Arme, bevor er auf seine Knie fiel. Er wollte nicht, dass sein Bruder jemals vor ihm knien musste. Nic war stark genug das auch zu überstehen. "Shh, ist okay, Nic. Es wird alles wieder gut...", flüsterte er behutsam, nahm ihm vorsichtig die Waffe von der Hand und steckte es in seinen Gürtel.

@Nicolae Carter


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#8

RE: Sitzbank

in Friedhof 06.03.2016 19:22
von Nicolae Carter (gelöscht)
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Nic fühlte sich als ob er durchdrehen würde. Er hatte so viele Dinge in seinem Kopf, doch keines davon machte Sinn. Für ihn machte nur eines Sinn. Er wollte zu seinem Dave. Bei ihm hatte er sich immer geborgen gefühlt. Nic wusste, dass er und Dave für einander bestimmt gewesen waren. Gott, hatte Dave zu ihm geschickt, das wusste Nic einfach und deswegen war es so schlimm gewesen, als Gott ihn ihm wieder weggenommen hatte. Immer wieder hatte er sich gefragt, was er angestellt hatte, damit man ihm so was antat? Nicolae war immer ein friedliebender Mensch gewesen und hatte keiner Fliege je was getan. Es war unfair, mehr nicht, nur verdammt unfair.
Vielleicht lag es am Alkohol, vielleicht aber auch nicht. Gut, nüchtern war er klarer und konnte sich besser auf einen Gedanken konzentrieren, doch betrunken konnte er seine Gefühle zeigen, was er auch tat.
Er spürte, wie Nate ihn packte, als er gerade dabei war zu Boden zu gehen. Instinktiv krallte sich Nic an ihm fest. Womit hatte er nur so einen Bruder verdient???? Nic weinte und bekam nicht mit, wie Nate ihm die Waffe abnahm. „Ni-nichts wird wieder gut. Wie auch?“, murmelte er, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte. Er schielte kurz zu dem Grabstein. „Ich vermiss ihn, Nate...ich kann nicht mehr...es ist sinnlos. So sinnlos!“, er schüttelte den Kopf und atmete viel zu schnell. Er war traurig und sauer zugleich. Er trat mit einem Bein, was nah genug am Stein war, gegen ihn. „Verdammt ich kann noch nicht mal lesen, was da steht. Wieso zum Teufel hat er mich allein gelassen? WARUM?“
Nun kam alles raus, was seit der Todesnachricht in ihm gewesen war. Die Trauer und vor allem die Wut. So fühlte sich also echte Wut an?

@Nate Carter




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#9

RE: Sitzbank

in Friedhof 09.03.2016 19:16
von Nate Carter | 467 Beiträge

Nate war noch nie in so einer Situation wie Nic gewesen, deshalb viel es ihm auch schwer, nachuvollziehen wieso er diesen Schritt machen wollte. Sein Bruder war zwar betrunken, aber war das der entscheidende Punkt, oder hätte er es auch ohne Alkohol gewagt. Zumindest konnte er die Verwirrtheit in den Augen von Nic sehen. Wahrscheinlich wusste er selber nicht genau was er wollte. Nate machte aber währenddessen schon Pläne für die Zukunft für ihn. Wenn er ihm erstmal die Waffe wegnehmen könnte, würde er dazu tendieren seinen Bruder ärztliche Hilfe suchen zu lassen. Zwingen würde er ihn auf keinen Fall, aber er würde ihm das verstärkt raten.
Er tat sich schwer zu sehen, dass sein lieber Bruder plötzlich mit einer Waffe in seiner Hand zu sehen. Es wirkte so unreal, das hätte er von Nic nie erwartet. Von jedem, aber nicht von Nic. Nate versuchte seine Enttäuschung nicht zu zeigen. Dabei handelte Nic nämlich mehr als egoistisch. Er dachte nicht mal daran was passieren würde, wenn er den kleinen Hebel drück und eine Kugel in seinen Kopf schoss. Nate würde am Boden zerstört sein. Seine Aufgabe als großen Bruder hatte er dann vermasselt. Selber wäre er nicht mehr in der Lage wieder ein normales Leben anzufangen, das wäre nicht mehr möglich.
Nate hielt Nic fest als ob er an seinem Leben festhielt. Sein Bruder brach vor ihm zusammen und alles, was er tun könnte, war ihn zu halten und ihm diese verdammte Waffe wegzunehmen. Machte er auch wirklich genug für ihn? Wenn ja, wie war es möglich, dass er so traurig war. Nachdem er die Waffe weggenommen hatte, steichelte Nate über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen, merkte auch nach einer Weile, das er dies langsam tat. "Nic, reiß dich zusammen!", sagte er schließlich, als sein Bruder mehr in Verzweiflung versank. Er zog zurück, legte seine Hände auf seine Schulter und hielt ihn so weiterhin auf den Beinen, seine Blicke auf sein Gesicht richtet.
"Das Leben ist nicht mehr sinnlos, du musst dich nur zusammenreißen und nach einem neuen Sinn suchen. Das hätte sich Dave für dich gewüscht!", er machte eine kurze Pause und atmete tief durch, "Du musst es auch nicht lesen können...und du bist nicht alleine!"

@Nicolae Carter


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#10

RE: Sitzbank

in Friedhof 09.03.2016 19:43
von Nicolae Carter (gelöscht)
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Er sollte sich zusammenreißen? Hatte Nic da richtig gehört? Wie konnte Nate nur sagen, dass er sich zusammenreißen sollte? Die Trauer wich und auf einen Schlag war nur noch Wut, blanke Wut in seinem Körper. Er riss sich aus der Klammerung seines Bruders und wischte sich übers Gesicht. Er sah ihn ziemlich abwertend an. „Ich soll mich zusammenreißen? Ist das dein verdammter Ernst?“ er konnte es echt nicht glauben. Vor allem Nate sollte ihn ein wenig verstehen können! Oder verstand ihn niemand und jeder dachte, dass er übertrieb? Mit leicht offenstehendem Mund stand er vor seinem Bruder und konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Du hast keine verdammte Ahnung wie schwer es für einen Menschen ist, wenn er jemanden verliert, den man mehr als sich selber liebt. Also sag mir nicht, dass ich mich zusammenreißen soll, Nate! DU HAST KEINE AHNUNG!“

Nicolae trat einen Schritt zurück und stemmte die Arme in die Seite. So war das alles wirklich nicht geplant gewesen. Es war einfach nur verdammt scheiße und Nic hatte nicht erreicht was er erreichen wollte. Er sah zu Boden und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch das war nicht einfach:
„Hast du jemals nach einen Sinn gesucht?“, er sah Nate kurz an. „Nein, aber ich habe gesucht und ihn in Davey gefunden und dann habe ich ihn verloren. Mag sein, dass du das kannst, aber ich nicht. Und nun gib mir mein Eigentum wieder und verschwinde!“, meinte Nic und streckte seine Hand aus, um sein Eigentum, also seine Waffe wieder zu bekommen.

@Nate Carter




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#11

RE: Sitzbank

in Friedhof 09.03.2016 20:34
von Nate Carter | 467 Beiträge

Nate war sich den ernst der Lage klar und in gewisser Weise verstand er die Trauer seines Bruders vollkommen. Nic hatte eine Person verloren, die ihm mehr als wichtig war und das war bestimmt nicht einfach für ihn gewesen. Auch Nate hatte eine Zeit lang nach dem jungen Mann getrauert, wenn er daran dachte trauerte er immer noch. Das Gefühl würde wohl nie verschwiden, das konnte er auch nicht von Nic erwarten. Aber noch weniger wollte er sehen, wie sein Bruder aufgibt und sich vor seine Augen in den Tod stützt. Es war zu einfach und sinnfrei dies zu tun. Für seinen Bruder wünschte er natürlich besseres. Vielleicht überforderte er ihn in diesem Moment mit seiner Aussage. Der Kerl war schon durcheinander genug und wenn er jetzt noch mehr Druck ausüben würde, dann würde es ihm auch nicht besser gehen. Zudem war Nate auch ziemlich aufgewühlt und durcheinander. Er versuchte ihn zu verstehen, aber das war eben nicht so einfach. Wie sollte er es nachvollziehen, dass sein Bruder sich umbringen wollte? Noch nie hatte er dieses Verlangen verspürt und mit so einem Gedanken nach einer Waffe gegriffen. "Und nachdem du dich umbringst wird alles besser? Was passert dann mit Rachel, Mutter...was passiert dann mit mir?!" Nic sollte nicht nur von ihm erwarten, dass er Verständnis zeigt, nicht bei so etwas.

Als Nic ihn fragte, ob er nach einem Sinn gesucht hatte, bleib Nate still. Was war genau ein Sinn? Etwas, woran man festhalten konnte? Denn der Sinn von dem kleinen Nate war dann immer sein Vater gewesen. Nate wollte immer so groß und stark wie er werden. Bevor er ging war dieser Mann sein Held, aber nicht für lange. Und es hatte ihn viel Zeit gekostet, einen neuen Sinn für sich zu finden, bis er bemerkte, dass er seinen Sinn in seiner Familie sah. Vor Jahren hatte er sich die Aufgabe gemacht für sie zu sorgen und nun verlangte sein Bruder seine Waffe zurück um sich zu erschießen. Nate schüttelte den Kopf und stellte sich aufrecht. Er wollte nicht geben, was Nic wollte. "Vergiss es, wir gehen jetzt nach Hause", meinte er und sah kurz auf seine Hand. In ihm staute sich langsam die Wut an und er wollte nicht seinen Bruder zwingend nach Hause schleppen...

@Nicolae Carter


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#12

RE: Sitzbank

in Friedhof 09.03.2016 20:57
von Nicolae Carter (gelöscht)
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Nic sah seinen Bruder kalt an. „Was mit euch passiert? Ihr reißt euch zusammen und sucht nach einem neuen Sinn. Das Gleiche was du von mir verlangst.“ Noch nie war er so rotzig zu Nate gewesen, aber über 20 Jahre lang hatte Nic getan, was man von ihm verlangte und er hatte nicht eine Minute an sich gedacht, doch nun dachte er an sich und das war auch falsch, aber nicht in seinen Augen. Er wollte nur, dass der Schmerz aufhört. Er hatte nichts mehr, außer seine Familie, doch diese hatte auch ihr Leben und konnte nicht immer für Nic da sein und das wollte er auch nicht. Er wollte für sich allein entscheiden und er wollte sein Leben alleine gestalten und es auch selber beenden, das war sein gute Recht, nach all den Jahren.

Nate verweigerte ihm sein Eigentum und das machte Nic noch wütender. „Das ist verdammt noch mal Diebstahl und du als Cop solltest das wissen, also her damit. Ich scherze nicht, Nate.“, er baute sich vor ihm auf und lachte ihm rotzfrech ins Gesicht: „DU gehst jetzt nach Hause und lässt mich in Ruhe, denn ich gehe sicherlich nicht mit. Und zwingen kannst du mich erst recht nicht.“ Es tat Nic weh, so mit Nate zu reden, aber sein Herz war im Moment ausgeschaltet. Die Wut, Trauer und der Alkohol hatten sein Denken übernommen. „Wenn du willst, dass ich irgendwo hingehe, dann muss du mich festnehmen, aber dazu hast du keinen Grund, also setz dich in dein Auto und lass mich verdammt noch mal in Ruhe!“

@Nate Carter




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#13

RE: Sitzbank

in Friedhof 09.03.2016 21:27
von Nate Carter | 467 Beiträge

In Nate bildete sich immer mehr Wut gegen seinen jüngeren Bruder. Konnte er es nicht verstehen? Sich selber umzubrigen war doch keine Lösung und würde es auch nie sein. Wenn es so einfach wäre, würde es auch jeder tun, aber am Ende war dann auch jemand wieder traurig. Damit es nicht zu diesem Teufelkreis kommt, sollte man erst gar nicht damit anfangen. "Du redest Unsinn!", knurrte er leicht.
Nate würde niemals darüber hinweg kommen. Er könnte nie einen Weg finden es zu verarbeiten, sondern sich immer wieder die Schuld geben, dass er es nicht verhindern konnte. Daves Tod war leider nicht zu verhindern. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und es war nicht seine Wahl gewesen. Ganz anders bei Nate, der es nicht mehr in Erwägung zog weiterzukämpfen.

Während Nic über seine Rechte redete, hörte Nate im Hintergrund leises Brummen der Wolken. Der Himmel war zuvor sehr klar gewesen, nun bildeten sich allmälich Wolken. Das Wetter hatte nich nie so gut seine Gefühlslage beschrieben. Nic glaubte nun doch nicht ernsthaft, dass er ihm die Waffe geben und dann gehen würde, oder? Nein, Nate hatte noch nicht komplett den Verstand verloren, das zu tun. Er bildete die Hände zu Fäusten, als Nate seine Worte fortsetzte. Nate erlebte zum ersten Mal, diese Art von Nic - widerspenstig und uneinsichtig. Sie hatten immer ein sehr gutes Verhältnis und sprachen miteinander in einem respektvollem Ton, nun geriet die Waage ins Schwanken. Vom Himmel fielen wenige Tropfen bereits runter. Es bildete sich so viel Wut in Nate, dass er es kaum in Worte fassen konnte, kurz nachdem Nic sagte, er solle sich verpiss, holte Schwung und schlug mit der Faust ihm aufs Gesicht. Das war einer der ersten Male an diesem Tag, denn Nate hatte ihm zuvor noch nie ein einziges Haar gekrümmt, aber vielleicht würde er mit diesem Schlag endlich aus diesem blöden Gedanken kommen, sich umzubringen.

@Nicolae Carter


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#14

RE: Sitzbank

in Friedhof 09.03.2016 22:43
von Nicolae Carter (gelöscht)
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„Ich rede Unsinn? Dann redest du auch Unsinn! Genauso wie es dir gehen würde, geht es mir, Nate. Verstehst du mich nicht? Ich kann nicht mehr!!!“, wieso wollte er es nicht verstehen? Warum verstand ihn keiner. Er konnte diese Last nicht mehr tragen und die feinen Worte von seinem Bruder brachten ihm kein bisschen ein. Klar, konnte Nic verstehen, dass Nate alles versuchte um ihn zu retten, aber er musste auch Nic verstehen, dass er im Moment keine Moralpredigt brauchte.
Nic und Nate waren immer gut klargekommen. Meist waren sie wie Freunde und nicht wie Brüder, doch nun kam von Nic kein Respekt und das bekam er just in dem Moment zu spüren. Damit hätte der Jüngere Carter nie im Leben gerechnet, dass Nate ihn schlagen würde. Der Schlag kam so urplötzlich und mit einer Kraft, dass Nicolae komplett die Worte fehlten. Er schwankte nach dem Schlag und der Schmerz bohrte sich in sein Gehirn. Er hielt sich die Wange und sah Nate schockiert an. Er spuckte auch Blut. „Nate?“, er war völlig von den Socken. Noch nie wurde Nic geschlagen, weil es einfach keinen Grund gab.
Hatte Nic nun das Recht enttäuscht zu sein? Er wusste, dass er mit seinen Worten Nate wehgetan hatte, aber das... Nic wusste nicht was er denken sollte. Er fand seinen festen Stand wieder und sah Nate nur an. Zurückschlagen würde er nie im Leben, denn er war kein gewalttätiger Mensch. „Ich...!“, er sah sich um. „Ich geh besser...!“, murmelte er und war verwirrter als zuvor, als er sich zum gehen bereit machte.

@Nate Carter




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